Twitter, Facebook und Co – der Datenschutz und die Privatsphäre

In diesen Tagen bin ich viel unterwegs und halte Vorträge, Workshops und Keynotes über verschiedene Themen des Web 2.0. Ganz oben dabei sind die Fragen rund um Facebook und die Erkenntnis, dass man um diese Plattform heute in keinem Bereich mehr drum herum kommt.

Und auch die Gegenwehr sich diesem Trend noch länger zu widersetzen ist kaum noch spürbar im Vergleich zu früher und da steht man dann als Referent manchmal plötzlich ganz alleine da, wenn man proaktiv  zum Beispiel das Thema Datenschutz ins Spiel bringen will. Jahrelang hat man Schulungsgruppen davon überzeugen müssen, dass eine 3stündige Diskussion in der kleinen Workshop-Gruppe über die Datenkrake Google gar nichts bewirkt und am Ende für alle die Schulung unbefriedigend ist, wenn man sich nur mit den negativ kritischen Bereichen des Web 2.0 beschäftigt.

Doch wenn Datenschutz heute nicht mehr explizit im Vordergrund steht, so stellt sich hier immer mehr die Frage, wie man das Berufs- und das Privatleben voneinander auf Facebook trennen kann. Konkret steht dabei die Frage der Privatsphäre im Vordergrund und oftmals auch die Suche nach der Möglichkeit nicht öffentlich als Mitarbeiter auftreten zu müssen mit seinem Klarnamen, sondern unter Pseudonym oder eben dem Namen seiner Organisation.

Wenn es um die reine Inforation geht ist dies bei Facebook unter anderem sehr einfach möglich über die Unternehmens-/Organisationsseiten. Doch dies reicht vielen nicht aus, denn hier gibt es nicht die Möglichkeit mit den entsprechenden Personen Nachrichten zu schreiben oder aber zu chatten. Natürlich kann man jetzt schnell sagen, zum Chatten und für das Nachrichten schreiben nutzt doch einfach euren normalen Personen-Account, doch diesen gilt es für viele zu beschützen.

Was sich nach einem banalen Problem anhört ist in der Realität ein Großes für die Betroffenen, so dass hier ein Umdenken bei den Beteiligten herbeizuführen schier unmöglich erscheint. Auf der anderen Seite sind die Richtlinien bei Facebook so streng, dass auch die Option entfällt für die Organisation ein Personenprofil zu eröffnen (definitiv von abzuraten, da langfristig nur Problem entstehen). Eine perfekte Lösung gibt es  somit nicht, doch ich glaube mit meiner Workshop-Gruppe heute eine Lösung gefunden zu haben, die gerade aus Sicht einer Organisation vernünftig ist und so einige Probleme umgeht, die eben für diese problematisch wäre. Ich werde das einmal in meine nächsten Workshops mit einfließen lassen und schauen, wie praktikabel die Lösung ist..

3 responses to “Twitter, Facebook und Co – der Datenschutz und die Privatsphäre

  1. Mhhhm, Stefan, jetzt machst du mich aber neugierig. Was hast du für eine neue Lösung entdeckt?
    Ich kenne das von Dir angesprochene Problem aus meinen Workshops genau so, aber ich rate immer allen, einfach selektiv authentisch zu kommunizieren. Die Vermischung von privat und beruflich trifft kirchliche Mitarbeiter_innen sowieso schon immer (was ist, wenn ich beim Einkaufen jemand aus einem beruflichen Kontext treffe und er_sie sieht, was in meinem Einkaufswagen gelandet ist?) und ist für mich eigentlich kein typisches Social Media Thema.

  2. @Andrea: Demnächst mehr dazu. Ich sehe es ja genau so wie du, aber mit dem Ansatz komme ich nicht weiter, denn die Verweigerung als nur eine Person ist gerade in den angesprochenen Kreisen sehr groß.

  3. bei Twitter gefällt mir die Unterscheidung zwischen denen, deren Posts ich lesen möchte, und denen, die meine Posts lesen dürfen. Das ist bei facebook schwer zu regeln. /// Grade am aktuellen Jugendkatechismus Youcat sieht man wieder die Tendenz unserer Kirche, Antworten zu geben, statt sie einfach zu haben und anzubieten und Gespräche zu eröffnen. Das macht es für mich schwer im Internet: wann werde ich als Kirchenangestellte wahr genommen? Ich bin eigentlich nur ein einziger Mensch, auch wenn es Rollen gibt.

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