Die Plattform Facebook gibt es nun knapp 10 Jahre. Am Anfang stand ein geschlossenes Netzwerk für Studenten, später dann öffnete sich Facebook immer weiter und ist heute für alle Altersgruppen offen, abgesehen von Kindern, die auf Grund rechtlicher Bestimmungen das Netzwerk oftmals nicht nutzen dürfen.

Mittlerweile sind über Facebook 1,2 Milliarden Menschen vernetzt von denen täglich 730 Millionen das Netzwerk aktiv nutzen. In Deutschland sind dies rund 28 Millionen Menschen, die Facebook für sich entdeckt haben, darunter immer mehr Menschen mit einem höheren Alter.

Die Zunahme eines steigenden Durchschnittsalters wirkt sich sehr stark auf das Nutzungsverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsene aus. Diese verlassen aktuell Facebook in Scharen und kommunizieren über alternative Plattformen, wie zum Beispiel WhatsApp.

Der Vorteil den sich den Jugendlichen bietet ist zum einen der Entzug der elterlichen Kontrolle, aber auch die vollständige Abkapslung von der Erwachsenenwelt. So funktioniert die Kommunikation innerhalb von WhatsApp unter anderem in geschlossenen Gruppen, die durch den Sozialraum oder der Peer Group bestimmt werden. In diesen geschlossenen Gruppen herrschen oftmals eine überdurchschnittlich hohe soziale Kontrolle sowie viele Grenzüberschreitungen bedingt durch eine gewisse Anonymität und Abgeschiedenheit zu anderen Generationen.

Plattformen wie Facebook oder Facebook selbst spielen bei jungen Menschen dahingehend aktuell kaum noch eine wichtige primäre Rolle. Viele der Jugendlichen sind zwar noch dort angemeldet, aber die Interaktionshäufigkeit und das Interesse an den Inhalten sinken stetig. Dafür steigt das Interesse und die Nutzung in den Altersklassen 40+.

Trotz des aktuellen Trends sollte Facebook noch nicht abgeschrieben werden, auch wenn Facebook in diesen Tagen so angreifbar ist wie selten zuvor. Technisch gesehen gibt es aktuell kaum eine sichtbare Weiterentwicklung und Konkurrenten wie Google+ verringern täglich den Rückstand zu Facebook. Dies gelingt Google insbesondere durch eine geschickte Strategie der Zusammenlegung der Google-Services.

Was natürlich jederzeit passieren kann ist das Facebook seinen bisherigen Vorsprung auch in der Zukunft durch neue Features oder Zusatzoptionen, die bisher noch nicht bekannt sind, weiter ausbaut. Und wie wir aus den VZ-Netzwerken gelernt haben kann ein Abstieg von Sozialen Netzwerken auch einige Jahre lang andauern, bis sie quasi komplett auf dem Boden liegen.

Ebenfalls spannend wird weiter zu beobachten sein, wie sich zum Beispiel Soziale Netzwerke aus China auf dem globalen Markt entwickeln. Doch am Ende nützt keine Spekulation, denn der Zugang zum Internet und die Möglichkeit neue Plattformen und Services zu launchen ist so einfach, dass irgendeine verrückte Idee von heute auf morgen so wie so wieder alles auf den Kopf stellen wird.

Über den Autor

Stefan Lesting

Stefan Lesting ist Geschäftsführer der Lesting Media & Consulting. Zusammen mit seinem Team berät er Unternehmen und Organisationen zu den Themen Reichweitensteigerung, Social Media und Digitale Transformation. Lesting hält in diesen Bereichen regelmäßig Vorträge und leitet Workshops.

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